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SIMPLY HOWARD


Text und Fotos: Living Cul­tu­re
Er kam, sah, und war ein­fach Howard. Im male­ri­schen Ambi­en­te der Mör­bi­scher See­büh­ne, bekannt durch die seit 2021 unter der Inten­danz von Alfons Hai­der ste­hen­den See­fest­spie­le, trat am Abend des 19. Juli 2023 die deutsch-süd­afri­ka­ni­sche Schla­ger­le­gen­de Howard Car­penda­le auf.

Dort, wo in die­sem Som­mer nach lang­jäh­ri­gen Ope­ret­ten­fest­spie­len der eins­ti­ge „Mis­ter Dancing Stars“ Alfons Hai­der nun als Inten­dant der See­fest­spie­le Mör­bisch Jahr für Jahr ein Meis­ter­werk-Musi­cal auf die Büh­ne zau­bert. Dort, in der male­ri­schen Kulis­se einer grie­chi­schen Insel — so schaut das Büh­nen­bild der dies­jäh­ri­gen Pro­duk­ti­on „Mam­ma Mia“ aus — gab die 77-jäh­ri­ge Schla­ge­riko­ne Howard Car­penda­le ihre größ­ten Hits zum Bes­ten. Ohne weder einem Fuß­ball­spiel noch dem tags zuvor im Wie­ner Ernst-Hap­pel-Sta­di­on besuch­ten Bruce Springsteen Kon­zert vor 60.000 fana­ti­schen Fans Unrecht zu tun, sei eines gesagt: In Mör­bisch am Neu­sied­ler­see im Bur­gen­land war die Welt in Ord­nung auf der See­büh­ne. Zwang­los gute Stim­mung, Secu­ri­ty fast nicht zu sehen, jede Men­ge Spe­zia­li­tä­ten für den Gau­men, ohne lan­ges Anstel­len und ganz ent­spannt. Auf der male­ri­schen See­büh­ne hat­te man für einen Abend das Gefühl, dem Groß­stadt­tru­bel und den Sor­gen der Welt ent­flo­hen zu sein. Und um Punkt 20 Uhr trat dann er auf: Howard Car­penda­le, gebo­ren 1946 in Dur­ban, Süd­afri­ka, spä­ter emi­griert nach Deutsch­land, wo er mit Cha­ris­ma und sei­nem unver­wech­sel­ba­ren hol­län­di­schen Akzent ein­zig­ar­tig wur­de als deut­scher Schla­ger­sän­ger. Mit sei­ner Band, sei­ner Löwen­mäh­ne und in sei­nem ganz unauf­ge­reg­ten Auf­tritt gab er nicht nur Hits wie „Hel­lo Again“ und „Ruf mich an“ zum Bes­ten, son­dern plau­der­te auch ein biss­chen aus dem Näh­käst­chen, erzähl­te gar den einen oder ande­ren bes­se­ren Witz. Nach der Pau­se, in der ich mir einen orts­ty­pi­schen Rot­wein gönn­te, kam in kom­plet­ter Fins­ter­nis mitt­ler­wei­le mit den blau­en Büh­nen­lich­tern der ers­te Hit Howard Car­penda­les „Das schö­ne Mäd­chen von Sei­te 1“ in einer moder­nen, neu arran­gier­ten Ver­si­on. Immer wie­der, vor allem wenn er auf der rie­si­gen Büh­ne wei­ter nach vor­ne trat, mach­ten sich die Sel­fie-Jäge­rin­nen auf den Weg nach vor­ne auf; bloß, um ein Sel­fie mit dem mög­lichst nah ste­hen­den Howard Car­penda­le zu erha­schen. Ledig­lich hier war­fen die weni­gen anwe­sen­den Sicher­heits­kräf­te den einen oder ande­ren stren­gen Blick. Howard Car­penda­le erzähl­te auch, dass bereits vor eini­gen Jah­ren ihn der deut­sche Mode­ra­tor Johan­nes B. Ker­ner nach dem Auf­hö­ren gefragt hat­te. Doch er ent­geg­ne­te nur, er mache ein­fach wei­ter und kön­ne es nicht ein­deu­tig beant­wor­ten. So ist auch eine Tour­nee nächs­tes Jahr geplant mit einem Auf­tritt in der Wie­ner Stadt­hal­le am Pfingst­sonn­tag, 19. Mai 2024. Mal sehen, wie es dann aus­sieht mit Howard und sei­nen Fans. Bestimmt wird es, so wie in Mör­bisch, garan­tiert ein ful­mi­nan­tes Erleb­nis.

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