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La Fenice goes San Mar­co


Text: Moni­ka Wogrol­ly, Fotos: Living Cul­tu­re
Car­mi­na Burana auf dem Mar­kus­platz am 09. Juli 2022

Unter der Lei­tung des legen­dä­ren Maes­tro Fabio Lui­si und mit dem öster­rei­chi­schen Bari­ton Mar­kus Wer­ba „live on stage“ erleb­te Living Cul­tu­re ein ein­zig­ar­ti­ges Gesamt­kunst­werk für alle Sin­ne im Her­zen Vene­digs.

Vene­dig ist an sich schon eine Rei­se wert. Und ein Erleb­nis für alle Sin­ne bot sich dem erle­se­nen Publi­kum unter frei­em Him­mel — statt indoor in den geschichts­träch­ti­gen Mau­ern der Oper La Fenice — tat­säch­lich auf Piaz­za San Mar­co. Die berühm­te Eröff­nung der Schick­sal­haf­tig­keit allen Seins mit „O For­tu­na“ mach­te buch­stäb­lich Träu­me war, hat­te sich doch Super­in­ten­dent For­t­u­na­to Ortom­bi­na 2021 bei der Prä­sen­ta­ti­on der Opern-Sym­fo­nie-Sai­son die „Car­mi­na“ genau dahin gewünscht – Und das Schick­sal mach­te es mög­lich! Die Büh­ne zeigt ein dyna­mi­sches Wachs­tum. Unter den Fens­tern des Cor­rer-Muse­ums ist Zie­rat aus blau­en Ban­nern und Pla­ka­ten. Ein krea­ti­ver Pau­ken­schlag und eine schick­sal­haf­te Wen­de: La Fenice goes San Mar­co!

Die Piaz­za ist erfüllt von zeit­lo­sen Klang­er­leb­nis­sen. Im Inne­ren der rezi­pie­ren­den Men­schen erfolgt der emo­tio­na­le Nach­klang von so viel berau­schen­der schöp­fe­ri­scher Gewalt und atem­be­rau­ben­der Wür­de der Oper. Einer Oper, die zeit­ge­mä­ßer und pul­sie­ren­der, vita­ler und offen­si­ver nicht sein kann. Ein ful­mi­nan­tes Erd­be­ben, das posi­ti­ve Vibes noch lang danach in den Gemü­tern weckt. Am 09. Juli um 21:00 sit­zen wir bei som­mer­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren in Erwar­tung des Uner­war­te­ten. Das Ver­trau­te ist im Inno­va­ti­ven so ver­packt, dass eine Wel­le musi­ka­li­scher Wucht über die Men­ge auf dem Mar­kus­platz geht und alles mit sich reißt, was auf Emp­fang geschal­tet hat, aber auch all jener, die das schick­sal zufäl­lig ange­spült und in den Genuss des Mit­hö­rens gebracht hat.

Chor­lei­ter Alfon­so Caiani und Fabio Lui­si hei­zen die bro­deln­de Atmo­sphä­re suk­zes­si­ve an. Die Car­mi­na Bura­no stam­men aus einer Samm­lung mit­tel­al­ter­li­cher Goli­ath-Lie­der in latei­ni­scher, sowie auch deut­scher oder bilin­gua­ler Sprach­ver­si­on aus dem Jahr 1225. Zeit­lo­sig­keit lau­tet der magi­sche Code Vene­digs, der alten und jun­gen Stadt, die sich stets neu öff­net, schließt und erfin­det. Und zeit­los ist auch der Nach­hall der Car­mi­na auf San Mar­co.


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