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Kunst­haus Graz: Re-Start mit Aus­stel­lun­gen und Instal­la­tio­nen made in U.S.A.


Text: Lukas Wogrol­ly, Uni­ver­sal­mu­se­um Joan­ne­um; Fotos und Abbil­dun­gen: Kunst­haus Graz/M. Grab­ner, Kunst­haus Graz/J.J. Kucek
Am 1. Juli öff­ne­te auch das Kunst­haus Graz wie­der sei­ne Pfor­ten. Und bie­tet im Muse­ums­som­mer viel Inter­es­san­tes von der ande­ren Sei­te des Atlan­ti­schen Oze­ans.

Anknüp­fend an die Vor­ankün­di­gung am 23.6. im Schloss Stainz, eröff­ne­te Kul­tur­lan­des­rat Mag. Chris­to­pher Drex­ler (ÖVP) am 1.7. im Kunst­haus Graz offi­zi­ell die Sai­son „post-lock­down“ des Uni­ver­sal­mu­se­ums Joan­ne­um. Im „Fri­end­ly Ali­en“ ist neben der kos­ten­lo­sen Aus­stel­lung „Kat­zen­baum für die Kunst“ und der Per­for­mance „Soci­al­ly Distanced“ im Erd­ge­schoß viel Ame­ri­ka­ni­sches zu sehen. Space02 ist dabei ganz der ame­ri­ka­ni­schen Kunst­hoch­schu­le „Cali­for­nia Insti­tu­te of the Arts“, kurz „Cal­Arts“, gewid­met. Zudem gehört der Rest des Kunst­hau­ses dem ame­ri­ka­ni­schen Klang­künst­ler Bill Fon­ta­na.
Alles Nähe­re zur Wie­der­eröff­nung und zu den erwähn­ten Aus­stel­lun­gen bezie­hungs­wei­se Instal­la­tio­nen und Per­for­man­ces lesen Sie in den nun fol­gen­den Pres­se­tex­ten © Uni­ver­sal­mu­se­um Joan­ne­um:

 

 

Drei Aus­stel­lun­gen, eine Klang­in­stal­la­ti­on und eine Per­for­mance brin­gen die Kunst zurück

 
Mit der sub­til die Besucher/innen regu­lie­ren­den Per­for­mance Secu­ri­ty Ins­truc­tions von Aldo Gian­not­ti öff­ne­te das Kunst­haus Graz heu­te, am 01. Juli 2020 nach der coro­nabe­ding­ten Pau­se des Aus­stel­lungs­be­triebs wie­der sei­ne Türen. Sowohl die neue Aus­stel­lung im Foy­er am Kat­zen­baum für die Kunst, die bis 30.08.2020 bei frei­em Ein­tritt zu sehen ist, als auch die Per­for­mance krei­sen um das The­ma „Soci­al­ly Distanced”. Sie beschäf­ti­gen sich mit der Angst, dem Bedürf­nis nach Sicher­heit, aber nicht zuletzt auch mit der All­tags­ko­mik der Regu­lie­rungs­maß­nah­men. Die Aus­stel­lun­gen Bill Fon­ta­na. Pri­mal Ener­gies und Wo Kunst gesche­hen kann. Die frü­hen Jah­re des Cal­Arts, die Mit­te März lei­der nicht eröff­net wur­den, kön­nen nun bis Herbst 2020 besucht wer­den. Eben­falls ab heu­te ist die Klang­in­stal­la­ti­on Sonic Pro­jec­tions von Bill Fon­ta­na in der Stadt zu hören und bil­det einen akus­ti­schen Dia­log zwi­schen Kunst­haus Graz und Uhr­turm am Schloß­berg.
Cal­Arts – eine Kunst­schu­le, die eine gan­ze Gene­ra­ti­on präg­te

Die umfas­sen­de Grup­pen­aus­stel­lung im Space02 (01.07.–20.09.2020) erin­nert an die legen­dä­ren Grün­dungs­jah­re (1970–1980) der ame­ri­ka­ni­schen Kunst­hoch­schu­le „Cali­for­nia Insti­tu­te of the Arts” (Cal­Arts), die zahl­rei­che bekann­te Künst­le­rin­nen und Künst­ler her­vor­ge­bracht hat. Die Aus­stel­lung mit dem Titel Wo Kunst gesche­hen kann. Die frü­hen Jah­re des Cal­Arts eröff­net eine mul­ti­per­spek­ti­vi­sche Sicht auf die­se Schu­le: Par­al­lel exis­tie­ren­de Strö­mun­gen aus dem Umfeld der Kon­zept­kunst, des Femi­nis­mus und des Flu­xus sowie die radi­ka­len päd­ago­gi­schen Kon­zep­te der Schu­le wer­den in der Aus­stel­lung erst­mals ver­eint.

 

Bill Fon­ta­na – ein mit Graz ver­bun­de­ner Klang­künst­ler

Im Jahr 2020 ist der seit Jahr­zehn­ten inter­na­tio­nal agie­ren­de ame­ri­ka­ni­sche Klang­künst­ler Bill Fon­ta­na mit der Ein­zel­aus­stel­lung Pri­mal Ener­gies und dem Ree­nact­ment Sonic Pro­jec­tions zurück in Graz. Fon­ta­na zeigt zwei für den Ort geschaf­fe­ne Live-Instal­la­tio­nen – eine im Kunst­haus Graz und eine wei­te­re im öffent­li­chen Raum der Stadt Graz. Bei­de wol­len das Bewusst­sein für unse­re Umwelt schär­fen. Die Aus­stel­lung Pri­mal Ener­gies mit Video- und Sound­ar­bei­ten im Space01 des Kunst­hau­ses Graz sowie die Sound­in­stal­la­ti­on Sonic Pro­jec­tions, die vom Schloß­berg und vom Kunst­haus in den Stadt­raum gesen­det wird, legen die Auf­merk­sam­keit auf die Schnitt­stel­len zwi­schen Natur und Kul­tur. Die Aus­stel­lung lädt zum Ein­tau­chen in die Klang–  und Bild­wel­ten Bill Fon­ta­nas ein und ist bis 04.10.2020 zu sehen.

 

Instal­la­ti­on Soci­al­ly Distanced zeigt Wer­ke von 11 Künst­le­rin­nen und Künst­lern

„Social Distancing” ist ein Begriffs­paar, das über das Jahr 2020 hin­aus unser gesell­schaft­li­ches Ver­ständ­nis von Nähe und Fer­ne prä­gen wird. Aus die­sem Grund sind auf dem Kat­zen­baum im Kunst­haus-Foy­er der­zeit Arbei­ten von elf Künst­le­rin­nen und Künst­lern — wie etwa Anna Vasof, Nei­gungs­grup­pe O.K., Her­mann Kno­fla­cher oder zwein­topf — zusam­men­ge­stellt, die sich die­sem The­ma wid­men. Die neue Wen­dung, die sprach­lich einen Wider­spruch in sich trägt – sozi­al als das Gemein­sa­me, Distan­zie­rung als akti­ve Tren­nung – öff­net dem­entspre­chend mul­ti­ple Bil­der von Nähe und Distanz, von akti­ver Segre­ga­ti­on, von Rück­zug, aber auch von sozia­len Klüf­ten. „Social Distancing” macht den Bedarf an Platz eben­so spür­bar wie die dar­aus resul­tie­ren­de Ein­sam­keit mit all ihren gesell­schaft­li­chen und kör­per­li­chen Gren­zen. Fra­gen rund um Sicher­heit und Frei­heit sind nicht erst seit ein paar Wochen viru­lent.

State­ments zur Wie­der­eröff­nung

 

„Durch die coro­nabe­ding­te Schlie­ßung des Kunst­hau­ses konn­ten die bei­den Aus­stel­lun­gen Bill Fon­ta­na und Wo Kunst gesche­hen kann nicht eröff­net wer­den und es fror auch der Besu­cher/in­nen-Zäh­ler der Künst­ler­grup­pe SUPERFLEX ein. End­lich kann er ab heu­te wie­der zu zäh­len begin­nen”, zeig­te sich Kunst­haus-Lei­te­rin Bar­ba­ra Stei­ner erfreut.

 

Kul­tur­lan­des­rat Chris­to­pher Drex­ler beton­te: „Die ver­gan­ge­nen Wochen und Mona­te, in denen die Kunst- und Kul­tur­sze­ne so vie­le Ein­schrän­kun­gen erfah­ren hat, haben eines ver­deut­licht: Die Men­schen seh­nen sich danach, Kunst und Kul­tur wie­der unmit­tel­bar zu erle­ben und mit ihr vor Ort in Dia­log zu tre­ten. Ich bin daher sehr froh, dass wir mit dem heu­ti­gen Tag den Stu­fen­plan zur Wie­der­öff­nung aller Stand­or­te des Uni­ver­sal­mu­se­ums Joan­ne­um abschlie­ßen kön­nen. Auch das Kunst­haus öff­net ab sofort wie­der sei­ne Türen und begrüßt sein Publi­kum gleich mit einem viel­fäl­ti­gen Pro­gramm von Klang­kunst bis hin zur Schu­le des Cal­Arts und dem Pro­jekt Soci­al­ly Distanced. Beson­ders in die­sen beweg­ten Zei­ten ist die expli­zi­te Refle­xi­on durch Kunst von essen­zi­el­ler Bedeu­tung, denn sie ist kei­ne deko­ra­ti­ve Zuga­be, viel­mehr lie­fert sie Impul­se und Per­spek­ti­ven und hilft uns, Her­aus­for­de­run­gen zu über­win­den. Ich lade alle Stei­re­rin­nen und Stei­rer ein, den Som­mer in die­sem Aus­nah­me­jahr 2020 als inten­si­ven Muse­ums- und Aus­stel­lungs­som­mer zu nut­zen und die Aus­stel­lun­gen und Instal­la­tio­nen im Kunst­haus und in den Muse­en des Lan­des zu genie­ßen.”

 

„Am 11. März 2020 fand hier im Kunst­haus die Pres­se­füh­rung zu Bill Fon­ta­nas Pri­mal Ener­gies statt. Dem Publi­kum aber blieb die­se Aus­stel­lung bis heu­te vor­ent­hal­ten, denn der Lock­down der Muse­en am sel­ben Abend ver­hin­der­te, dass sie das Licht der Öffent­lich­keit erbli­cken soll­te. Das aber soll sich mit dem heu­ti­gen Tag end­lich ändern. Mit der Wie­der­eröff­nung des Kunst­hau­ses erle­ben wir einen wich­ti­gen Schritt zurück ins Gra­zer Kunst- und Kul­tur­ge­sche­hen, das wir so schmerz­lich ver­misst haben. Denn selbst wenn wir Kunst, trotz der Coro­na-Kri­se, digi­tal kon­su­mie­ren konn­ten, fehl­te doch die direk­te phy­si­sche Aus­ein­an­der­set­zung, die alt­mo­di­sche Zwie­spra­che mit dem Werk, das Sich-Ver­lie­ren in einem Muse­um, einer Gale­rie. Wir haben erfah­ren, was in der Kunst wie auch im Leben gilt: Nichts kann die ech­te Begeg­nung von Ange­sicht zu Ange­sicht erset­zen. Ich möch­te mich bei allen Betei­lig­ten, im Beson­de­ren der Lei­te­rin des Kunst­hau­ses stell­ver­tre­tend für alle Mitarbeiter/innen, aber auch beim gedul­di­gen Publi­kum für ihre Aus­dau­er und den heu­ti­gen Tag bedan­ken”, so Stadt­rat Gün­ter Rieg­ler bei der Eröff­nung.

 

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Bill Fon­ta­na. Pri­mal Ener­gies und Sonic Pro­jec­tions
Wo Kunst gesche­hen kann. Die frü­hen Jah­re des Cal­Arts
Soci­al­ly Distanced

 

Ab 1. Juli 2020, Di-So, 10–17 Uhr
Kunst­haus Graz, Lend­kai 1, 8020 Graz
www.kunsthausgraz.at 

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